echo-intensiv

Lungensonographie: Pleura


Pneumothorax

Die Sonographie des Thorax kann neben neben dem Nachweis bzw. Ausschluss eines Pleuraergusses, für den sie meist eingesetzt wird, auch dem eines Pneumothorax dienen.

Das Auftreten von Luft im Pleuraspalt hat zahlreiche Auswirkungen auf das sonographische Muster der Pleura. Der Auffälligste ist das Fehlen des Pleuragleitens im B-Bild.1

Abb. 1: Pleuragleiten der linken Lunge bei einem beatmeten Patienten mit Pneumonie

Abb. 2: aufgehobenes Pleuragleiten (zur Animation anklicken)

Im M-Mode führt dies zum Verschwinden des Seashore signs. Anstelle dessen tritt ein Muster, dass als Stratosphere sign bezeichnet wird.

Abb. 3: Vergleich des Seashore signs eines Lungengesunden mit dem Stratosphere sign bei Pneumothorax

Es ist in der Darstellung M-Mode aber zu beachten, dass die Differenzierung des Seashore signs ggü. dem Stratosphere sign bei Beatmeten und bei Adipösen Patienten bzw. Flüssigkeitseinlagerungen nicht immer einfach ist.

Ein weiterer Hinweis ist das Fehlen des Lungenpulses bei Pneumothorax.

All die erwähnten Veränderungen können nur auf die Möglichkeit eines vorhandenen Pneumothorax hindeuten. Sie treten auch bei Apnoe, pleuraler Adhäsion, einseitiger Intubation, Okklusion eines Hauptbronchus und schwersten Lungenparenchymschädigung (ARDS, Lungenkontusion) auf.

B-Linien die durch eine Verdickung der Septen hervorgerufen wird, können nur das Vorhandenseins eines Pneumothorax sicher ausschließen ihn aber nicht ausschließen.2

Beweisend für einen Pneumothorax hingegen ist die Darstellung des Lungenpunktes (Lung point). In den Randbereichen eines Pneumothorax zeigt sich typischerweise ein stehendes, unbewegliches "Spiegelbild" der Lunge mit an einem Punkt derThoraxwand wieder sichtbaren Lungengleiten. Um diesen Punkt aufzufinden, wird der Schallkopf in transversaler Schnittführung entlang des Interkostalraumes von den oben liegenden nach lateral geführt.

Abb. 4: Lungenpunkt (zur Animation anklicken)

Abb. Darstellung des Lungenpunkt des Patienten aus Abb. 1 in Bauchlagerung mit beatmungsinduziertem Pneumothorax rechts bei akutem respiratorischem Versagen.

Pleuraergüsse

Die Darstellung von Pleuraerüssen ist ein etabliertes Verfahren und die häufigste Anwendung der Pleura-/Lungensonographie in der Intensivmedizin. Darüber hinaus ist sie bei der Thorakozentese und der Thoraxdrainage zur Verringerung von Komplikationen unerlässlich.3

Kleine Pleuraergüsse lassen sich in der Lungensonographie gerade bei liegenden Patienten zuverlässiger als in der Rö-Thorax-Liegendaufnahme und das Verhalten über den gesamten Atemzyklus darstellen.4,5 Unter Beachtung der Echogenität des Ergusses, der Dicke der Pleura und der Assoziation parenchymaler Läsionen der Lunge können zudem zusätzliche Hinweise über die Art des Ergusses gefunden werden.6